Vorprojekt für eine denkmalpflegerische Sanierung des alten Rathauses in Unfinden | Umnutzung zum Dorfgemeinschaftshaus
Baubeschreibung
Das ehemalige Rathaus, bez. 1789, soll zu einem von der Öffentlichkeit genutzten Dorfgemeinschaftshaus umgebaut werden. Um das Bauwerk in seinem
historischen Zustand zu sichern und in eine zeitgemäße Nutzung zu überführen, bedarf es einer umfassenden denkmalgerechten Sanierung des Bestands, die mit diesem Vorprojekt angestoßen
wird. Die Einordnung des historischen Bestandes mit Erarbeitung der Baugeschichte wird von Frau Ingrid Winklmann in der denkmalpflegerischen
Untersuchung beschrieben. Dort wird die Erstellung des Gebäudes in das späte 18. Jahrhundert datiert. Die Entwurfsstatik wurde vom Ingenieurbüro für Bauwesen (Dipl-Ing. (FH) Ralf Wunderlich) erstellt.
Sanierungskonzept
Grundgedanke des Vorentwurfs ist der Umbau zum teilweise barrierefreien Dorfgemeinschaftshaus unter der Maßgabe des größtmöglichen Erhalts der
bestehenden Baukonstruktion. Der neue barrierefreie Zugang zum Erdgeschoss
befindet sich auf der Nordseite. Hier wird die vorhandene Fensteröffnung zurück gebaut und zur Tür umgebaut, so dass im Anschluss ein Eingangsbereich entsteht, von dem aus der neue Dorfsaal
bespielt wird. Die Aufteilung des Grundrisses in zwei Längszonen links und rechts der Treppe wird beibehalten. Die ehemalige Waschküche bleibt erhalten, hier ist die neue Kücheneinheit
vorgesehen. Die ehemalige Milchsammelstelle, der Flur sowie der Kühlraum werden rückgebaut. Hier sind die sanitären Anlagen samt Vorraum vorgesehen. Aus der ehemaligen Sammelkühlanlage und dem
Wahlraum wird ein großzügiger Saal.
Der Zugang zum Obergeschoss erfolgt ähnlich dem Erdgeschoss mittig, allerdings von der Südseite. Hier soll die bestehende
Treppe, die unmittelbar nach der Eingangstür mit der ersten Stufe beginnt, zurückgebaut werden. Die neue Treppe mit an heutige Anforderungen angepasstem Steigungsverhältnis wird etwas nach innen
gerückt, um vor dem Aufgang einen Windfang zu erzeugen und die Erschließung zu erleichtern. Im Obergeschoss befinden sich die Räumlichkeiten für die Vereine sowie ein Lager. Die Nordfassade wird
erdgeschossig im Bereich der zurück gebauten Nebengebäude mit zwei Fensteröffnungen versehen, das historische Fassadenbild ergänzend. Im Obergeschoss wird das Fachwerk ergänzt. Der durch den
Rückbau neu entstehende Platz vor dem Gebäude soll als Dorfplatz dienen und neben Begegnungs- auch als Festfläche dienen. Dieser garantiert ebenso die barrierefreie Erschließung zum Gebäude
und Nutzung des Gebäudes und des Platzes als Haus für die Dorfgemeinschaft. Der erarbeitete Vorentwurf wurde den
Vorständen der Dorfvereine vorgestellt und diskutiert, um ein für die künftige Nutzung optimiertes Raumprogramm aufstellen zu können.